Sonntag, 15. November 2015

Englisch, die Schule und die Zeit, die davon fliegt...

Jetzt lebe ich hier. Seit ziemlich genau 80 Tagen und ich habe mich eingelebt und zwar richtig gut.

Englisch war absolut nicht mein Lieblingsfach in Deutschland. Ich mochte es nicht auf englisch zu reden, da ich Angst hatte etwas falsch zu machen. "Wieso gehst du nach Canada, wenn du es nicht einmal magst, die Sprache zu sprechen? - Das ist eine unglaublich berechtigte Frage und eine zufriedenstellende Antwort habe ich eigentlich auch nicht. Den Leuten, die mir gesagt haben, dass ich über meinen Schatten springen soll und dass das doch gar nicht so schwer ist , habe ich nur mit einem Ohr zugehört und das Gesagte versucht zu ignorieren. Im Endeffekt bin ich über meinen Schatten gesprungen, da ich wollte, dass ich das behaupten kann, was ich gleich schreibe, und bin froh darüber, dass ich meinen Mut zusammengenommen habe. Ich spreche englisch, jeden Tag, ich träume englisch, jede Nacht. Ich weiß nicht, was mein Problem war, wirklich nicht, da es mir sogar Spaß macht, mich auf englisch zu unterhalten. Ganz am Anfang war es ungewohnt, die ganze Zeit englisch zu hören, zu lesen, zu sprechen und zu denken. Jetzt ist es total merkwürdig, deutsch zu hören und zu sprechen. Ich muss nicht mehr großartig darüber nachdenken, wie ich das, was ich sagen möchte, am Besten auf englisch ausdrücke. Natürlich ist es noch lange nicht perfekt und manchmal sage ich einen Satz zweimal hintereinander, um sicher zu stellen, dass die Person, mit der ich rede, auch wirklich versteht, was ich sagen möchte, aber das ist nicht schlimm, also überhaupt gar nicht schlimm. Ich fühle mich wohl, wenn ich englisch spreche und noch wohler fühle ich mich natürlich dann, wenn mich jemand dafür lobt, dass ich diesen Schritt gewagt habe und dass ich jetzt schon richtig gut und angeblich auch ziemlich flüssig englisch spreche. Ich wollte mich dafür bedanken, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, temporär hier hinzuziehen, um meine Stärken und Schwächen besser kennen zu lernen, so wie, um meine Bedenken zu überwinden.

In der Schule läuft es eigentlich auch ganz gut. Eigentlich, weil ich mit dem regulären Englischunterricht noch so meine Probleme habe, da ich den einfach mit unserem Deutschunterricht vergleichen muss und das Niveau nicht gerade niedrig ist. In Mathe nehmen wir Stoff durch, den wir letztes Jahr schon gelernt haben und den ich zur Abwechslung sogar relativ gut verstehe. Science läuft super (nein, das war tatsächlich nicht ironisch gemeint) und ELL auch. French Immersion klappt bis jetzt auch sehr gut und ich finde sogar Socials nicht mehr so schlimm wie am Anfang und da hatte ich auch 81% in der letzten Arbeit und da musste ich 8 Begriffe erklären und 2 Paragraphen schreiben. Sport und Kunst ist immer richtig cool, da ich mich da mit meinen Mitschülern so gut verstehe. Insgesamt gefällt mir hier die Schule echt immer noch besser und ich werde die kommenden 7 1/2 Monate noch mindestens genau so genießen wie die vergangenen 2 1/2. 

Das Wetter hier ist so mittelmäßig, da es die meiste Zeit regnet. Das hat allerdings dazu geführt, dass ich letztes Wochenende in der Metrotown-Mall war und von der Weihnachtszeit begrüßt wurde :D...ne wirklich, das war echt komisch, da alles schon weihnachtlich dekoriert wurde. Vorletzte Woche noch Halloween und jetzt schon Mitte November und bald Weihnachten.

Die Zeit fliegt, immer schneller und schneller und das Gefühl, gegen die Zeit anrennen zu müssen macht mich verrückt.

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