Samstag, 19. September 2015

Mein letztes Wochenende

Letzten Samstag ging es mir echt nicht so gut. Das passende Stichwort ist wohl; Heimweh.
Als ich morgens aufgewacht bin , hatte ich schon das Gefühl, dass irgendetwas anders ist. Ja klar Paula, du bist in Canada und zwar schon zwei Wochen! -Ja das stimmt zwar, aber mir hat "etwas" gefehlt, gleichzeitig habe ich von "etwas" zu viel gehabt. Aber was war dieses "etwas"?
 Das erste "etwas" nennt sich wohl; das gewohnte Umfeld, meine Familie, meine Freunde, mein Zimmer -alles was so einem selbst gehört eben. Das zweite "etwas" müssen wohl all die Eindrücke gewesen sein. Eine neue Schule, der so langsam einsetzende Alltag, viele neue Leute und ich mittendrin, leicht überfordert, aber unglaublich glücklich. Morgens habe ich dann mit meiner Familie geskypet und dann kam eben alles hoch. Sowohl die Freude, als auch das Heimweh und vielleicht ein bisschen Angst vor allem.
Ja ich habe geweint, nicht gerade wenig, aber das Wichtigste ist, danach wieder aufstehen zu können, weitermachen und das ungewöhnliche und trotzdem so gewöhnlich Leben im Ausland weiterzuleben und Spaß zu haben.
 Ich bin dann also ins Bad gegangen und habe mir bestimmt 1,5 Liter eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet. Kurzer Schock, aber es tat gut und meine Gesichtsfarbe hat sich auch wieder normalisiert, sodass ich mich überwinden konnte runter zu gehen und zu fragen, ob wir etwas vorhaben. Ja, Mikayla hat ein Fußballspiel..."Möchtest du  mitkommen? Es hat schon vor 5 Minuten angefangen, aber wir fahren jetzt gleich hin. Mikayla (Schwester) und Sandra (Mutter) sind schon dort." -ich musste kurz über die Worte meines Gastvaters nachdenken und überlegen, ob ich nicht lieber mit Freunden skypen wollte, mir vielleicht ein bisschen selbst leid tun möchte und noch ein bisschen weiterweinen wollen würde. Meine Antwort auf die Frage meines Gastvaters war dann einfach "Ja natürlich", naja so ganz natürlich war das eigentlich nicht, sonst hätte ich ja nicht überlegen müssen, aber ich habe an den Satz; Ablenkung ist die beste Medizin denken müssen und war mir sicher, dass das Fußballspiel die beste Ablenkung sein würde.
Abends haben wir dann gemeinsam mit den Nachbarskindern einen Filmabend gemacht und Nachos gegessen und das führte dazu, dass ich jetzt die Worte meiner Oma wiederhole und sage: "Nach jedem Regen scheint auch wieder die Sonne", da der Tag nicht besonders gut angefangen hat, aber dann perfekt zu Ende ging.

Am Sonntag sind wir wandern gegangen. Klingt für den ein der anderen öde, war aber traumhaft schön! Wir waren nur zu viert unterwegs, mein Vater, meine Mutter, mein Bruder und ich. Ach und der kleine Hund, unser tapferer Wegbegleiter. Tapfer, weil er, ein Longhair-Chihuahua, mit seinen klitzekleinen Beinen etwa 2 Stunden bergaufwärts und dann wieder bergabwärts über Stock und Stein mit gelaufen ist.
Unser Ziel war ein Wasserfall mitten im 'Golden Ears Provincial Park'. Wir mussten nur etwa eine halbe Stunde hinfahren und waren mitten im Naturparadies. Berge, Wald, Wasserfall, Fluss und sogar Sonne ;), einfach perfekte Voraussetzungen unmittelbar vor der Haustür.
Passende Bilder findet ihr in der Rubrik "Bilder" :D.

1 Kommentar:

Über mich