Sonntag, 29. November 2015

3 Monate

Es sind schon 3 Monate vergangen, seitdem ich bei meiner Gastfamilie eingezogen bin! Als ich mich damals dazu entschieden habe, 10 Monate ins Ausland zu gehen, kam mir das wie eine halbe Ewigkeit vor. Werde ich mich in meiner neuen Heimat einleben, zurechtfinden und wohlfühlen? Werde ich Freunde finden, mit denen ich auch nach der Schule mal etwas unternehme? Wie ist das, wenn ich mehr oder weniger auf mich allein gestellt bin? Natürlich hatte ich ein bisschen Bammel davor, dass das alles nicht klappt und mir die 10 Monate ewig lang vorkommen werden, aber jetzt würde ich mir wünschen, dass es alles etwas länger dauert, dass die Zeit sich Zeit lässt. Irgendjemand hat das alles mal in einen guten Satz verpackt: "Die Tage vergehen so langsam, doch die Wochen vergehen so schnell." und das ist einfach wahr! Ich habe Freunde gefunden und mich unglaublich gut eingelebt. Das ist ein wunderbares Gefühl, wenn man sich wohlfühlt, aber es ist einfach merkwürdig, sich vorzustellen, das alles in 7 Monaten aufgeben zu müssen und meine Freunde und Gastfamilie verlassen zu müssen, aber jetzt heißt es erst einmal, die restliche Zeit weiterhin zu genießen.

Sonntag, 15. November 2015

Englisch, die Schule und die Zeit, die davon fliegt...

Jetzt lebe ich hier. Seit ziemlich genau 80 Tagen und ich habe mich eingelebt und zwar richtig gut.

Englisch war absolut nicht mein Lieblingsfach in Deutschland. Ich mochte es nicht auf englisch zu reden, da ich Angst hatte etwas falsch zu machen. "Wieso gehst du nach Canada, wenn du es nicht einmal magst, die Sprache zu sprechen? - Das ist eine unglaublich berechtigte Frage und eine zufriedenstellende Antwort habe ich eigentlich auch nicht. Den Leuten, die mir gesagt haben, dass ich über meinen Schatten springen soll und dass das doch gar nicht so schwer ist , habe ich nur mit einem Ohr zugehört und das Gesagte versucht zu ignorieren. Im Endeffekt bin ich über meinen Schatten gesprungen, da ich wollte, dass ich das behaupten kann, was ich gleich schreibe, und bin froh darüber, dass ich meinen Mut zusammengenommen habe. Ich spreche englisch, jeden Tag, ich träume englisch, jede Nacht. Ich weiß nicht, was mein Problem war, wirklich nicht, da es mir sogar Spaß macht, mich auf englisch zu unterhalten. Ganz am Anfang war es ungewohnt, die ganze Zeit englisch zu hören, zu lesen, zu sprechen und zu denken. Jetzt ist es total merkwürdig, deutsch zu hören und zu sprechen. Ich muss nicht mehr großartig darüber nachdenken, wie ich das, was ich sagen möchte, am Besten auf englisch ausdrücke. Natürlich ist es noch lange nicht perfekt und manchmal sage ich einen Satz zweimal hintereinander, um sicher zu stellen, dass die Person, mit der ich rede, auch wirklich versteht, was ich sagen möchte, aber das ist nicht schlimm, also überhaupt gar nicht schlimm. Ich fühle mich wohl, wenn ich englisch spreche und noch wohler fühle ich mich natürlich dann, wenn mich jemand dafür lobt, dass ich diesen Schritt gewagt habe und dass ich jetzt schon richtig gut und angeblich auch ziemlich flüssig englisch spreche. Ich wollte mich dafür bedanken, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, temporär hier hinzuziehen, um meine Stärken und Schwächen besser kennen zu lernen, so wie, um meine Bedenken zu überwinden.

In der Schule läuft es eigentlich auch ganz gut. Eigentlich, weil ich mit dem regulären Englischunterricht noch so meine Probleme habe, da ich den einfach mit unserem Deutschunterricht vergleichen muss und das Niveau nicht gerade niedrig ist. In Mathe nehmen wir Stoff durch, den wir letztes Jahr schon gelernt haben und den ich zur Abwechslung sogar relativ gut verstehe. Science läuft super (nein, das war tatsächlich nicht ironisch gemeint) und ELL auch. French Immersion klappt bis jetzt auch sehr gut und ich finde sogar Socials nicht mehr so schlimm wie am Anfang und da hatte ich auch 81% in der letzten Arbeit und da musste ich 8 Begriffe erklären und 2 Paragraphen schreiben. Sport und Kunst ist immer richtig cool, da ich mich da mit meinen Mitschülern so gut verstehe. Insgesamt gefällt mir hier die Schule echt immer noch besser und ich werde die kommenden 7 1/2 Monate noch mindestens genau so genießen wie die vergangenen 2 1/2. 

Das Wetter hier ist so mittelmäßig, da es die meiste Zeit regnet. Das hat allerdings dazu geführt, dass ich letztes Wochenende in der Metrotown-Mall war und von der Weihnachtszeit begrüßt wurde :D...ne wirklich, das war echt komisch, da alles schon weihnachtlich dekoriert wurde. Vorletzte Woche noch Halloween und jetzt schon Mitte November und bald Weihnachten.

Die Zeit fliegt, immer schneller und schneller und das Gefühl, gegen die Zeit anrennen zu müssen macht mich verrückt.

Montag, 2. November 2015

"Halloweek" und Halloween am 31. Oktober

"Halloweek" wurde die Woche vor Halloween an unserer Schule genannt. Die Mitglieder vom Student Council haben sich ein Programm für die Woche ausgedacht.  Am Mittwoch gab es ein Pumpkinpie-Wettessen, am Donnerstag hat ein Karaoke-Contest in der Mittagspause stattgefunden und am Freitag war Dress-up-Day. Es haben sich einige Schüler verkleidet, aber vor allem die Lehrer haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Die Französisch Lehrer kamen als "French Toast", die Kunstlehrer waren als Minions verkleidet, die Englisch Lehrer haben verschiedene Sprichwörter verkörpert und die Lehrer, die Naturwissenschaften unterrichten waren Elemente des Periodensystems. Meine Science Lehrerin hat das Element "Neon" dargestellt und hatte Klamotten in knalligen Farben an, ein anderer Chemielehrer war "Aluminium" und hat sein Gesicht mit silber-metallischer Schminke angemalt und sein T-Shirt mit Alufolie beklebt und ein wieder anderer Lehrer war das Element "Einsteinium". Er hatte eine Einsteinmaske und einen weißen Laborkittel an. Das war auf jeden Fall ein cooler Tag und es war sehr interessant zu sehen, was sich die Schüler und Lehrer alles haben einfallen lassen.

Am Samstag, den 31. Oktober war Halloween und ich habe mich gefühlt wie ein kleines Kind.
Paula, 15 Jahre alt, lag im Candykoma!
Wir haben uns nachmittags getroffen und waren zusammen Sushi essen, danach sind wir zu Sophie gelaufen und haben uns verkleidet und geschminkt. Dann haben wir noch ein Gruppenbild gemacht (könnt ihr in der Rubrik Bilder sehen) und sind als Hai, Pandabär, Edward mit den Scherenhänden, Vampir und Katze los gelaufen, um in der Nachbarschaft fleißig Süßigkeiten zu sammeln. "Trick or Treat" haben wir an so einigen Haustüren gesagt und sind unter den kleinen Kindern dann doch eher aufgefallen, aber das war uns egal, da es ja darum geht, dass man Spaß hat. Als wir dann wieder bei Sophie angekommen sind, haben wir kurz etwas gegessen und dann haben wir alle Süßigkeiten auf einen Haufen geschüttet und sie nach Sorten sortiert und einige, viele, sehr viele sind in unseren Mündern gelandet. Candykoma! Außerdem haben wir an dem Abend zwei Filme, darunter ein Horror-Film, geschaut, geredet, gelacht und Fotos gemacht. Wir waren bis 5:30 am (da bei uns erst in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Uhr umgestellt wurde, war es für uns eigentlich 6:30) wach und hatten eine richtig tolle Zeit zusammen.
Am Sonntag bin ich dann um 11:00 wieder aufgewacht und dann haben wir um 13:20 Pancakes, Ahornsirup, Joghurt, Rührei und Brötchen gefrühstückt.
Wie ich finde, war das ein sehr cooles Wochenende und ich freue mich schon auf all die, die noch folgen werden.

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