Montag, 9. Mai 2016

8 Wochen

Es ist tatsächlich schon 8 Wochen her, seitdem ich hier bei meiner Gastfamilie eingezogen bin!
Es dauert tatsächlich nur noch 8 Wochen, bis ich hier bei meiner Gastfamilie ausziehe!
Ich habe meinen ersten Eintrag gepostet, als ich wusste, dass es noch 56 Tage dauert, bis ich im Flugzeug nach Vancouver sitzen würde.
 Diesen Eintrag poste ich mit dem Wissen, dass es noch genau 56 Tage dauert, bis ich im Flugzeug nach Frankfurt sitzen werde. 
 Ich habe meine Stimmung, meine Gefühle und meine Erlebnisse der vergangenen 8 Monate geschildert.
Auf diesem Blog habe ich in fast 30 Blogposts meine Stimmung, meine Gefühle und meine Erlebnisse der vergangenen 8 Monate geschildert.
 Jetzt bin hier in Canada, seit etwa genau 56 Tagen, das sind keine 8 Monate, aber schon 8 Wochen.
Jetzt bin ich hier in Canada, noch etwa genau 56 Tage, das sind leider keine 8 Monate, aber noch 8 Wochen.
Diese 8 Wochen fühlen sich einerseits an wie 8 Monate, aber andererseits denke ich manchmal, dass ich gerade erst angekommen bin.
Diese letzten 8 Wochen werden sich hoffentlich anfühlen wie 8 Monate, aber eigentlich denke ich, dass ich gerade erst angekommen bin.
 Ich habe in dieser Zeit schon unglaublich viel erlebt, neue wundervolle Menschen getroffen und mich selbst besser kennengelernt.
Ich werde in der nächsten Zeit hoffentlich noch unglaublich viel erleben, viel Zeit mit den nicht mehr neuen, aber immer noch wundervollen Menschen, die ich getroffen habe, verbringen und mich weiterhin besser kennen lernen.
 Man kann nur von einem Privileg sprechen, wenn man versucht sein Auslandsaufenthalt zu beschreiben.
Ich kann weiterhin nur von einem Privileg sprechen, wenn ich versuche, mein Auslandsaufenthalt zu beschreiben.
 Eine einzigartige Möglichkeit, die nicht jeder bekommt, um die Welt und den Wert des Lebens mit anderen Augen zu sehen. 
Eine einzigartige Möglichkeit, dich ich glücklicherweise bekommen habe, um die Welt und den Wert des Lebens mit anderen Augen zu sehen.
Ich bin so dankbar, dass ich das alles erleben darf. 
Ich bin so dankbar, dass ich das alles erleben durfte und noch erleben darf.
Es gab schon mehrere Tiefs, aber eben auch immer Hochs, in meiner Zeit in Canada.
Es gab vor allem am Anfang mehrere Tiefs, aber seit langem zum Glück auch immer Hochs, in meiner Zeit in Canada.
 Als es noch 56 Tage dauern sollte, bis ich nach Canada fliegen sollte, habe ich auch von den aller verschiedensten Gefühlslagen berichtet und ich kann euch sagen, dass sich der Zustand bis jetzt noch nicht verändert hat.
Jetzt soll es noch 56 Tage dauern, bis ich nach Deutschland fliege und ich bin mir nicht sicher, ob ich tatsächlich dachte, dass sich die Sache mit den Gefühlslagen jemals in Luft auflösen würde. Ich kann euch hiermit sagen, dass sich der Zustand bis jetzt noch nicht verändert hat.

[Ok, das ist jetzt zwar ein Tag später hinzugefügt, aber mir ist vorhin aufgefallen, dass ich genau gestern vor einem Jahr meiner Mutter erzählt habe, dass ich ins Ausland möchte...:D. Das musste einfach noch hinzugefügt werden, weil irgendwie alles so am gleichen Tag passiert ist.]
("8 Wochen" Blogeintrag vom 23. Oktober 2015) ("8 Wochen" Blogeintrag vom 9. Mai 2016)


Mittwoch, 4. Mai 2016

Vom verflogenen April bis zur Dankbarkeit

Ich melde mich auch mal wieder. Letzten Monat kam leider gar kein Post online und das tut mir wirklich Leid, aber ich habe bestimmt 8 mal angefangen, einen Eintrag zu schreiben, bin allerdings mittendrin immer wieder hängengeblieben. Ich weiß nicht, ob es eine richtige Schreibblockade war oder nur die Angst, euch damit zu langweilen, dass ich mal wieder über die vergehende Zeit schreibe. Der April war mehr oder weniger ereignisreich, gleich am Anfang habe ich mich mit einer Freundin getroffen und wir haben zusammen für eine Mathearbeit gelernt und das war das erste mal in meinem Leben, dass ich das Thema anscheinend so gut verstanden hatte, dass ich es auch auf Englisch erklären konnte. Danach habe ich mich mit einer anderen Freundin getroffen und wir haben zusammen eine zweistöckige Schokoladentorte gebacken, da wir später auf dem Geburtstag einer chinesischen Freundin eingeladen waren. Es  gab unendlich viel chinesisches Essen, das alles ihre Mutter, die hier mit ihr wohnt, gemacht hatte. Außerdem hat die Musical-Klasse meiner Schule ihre Auftritte alle im April gehabt und ich habe mir die Vorstellung natürlich nicht entgehen lassen  wollen. Gemeinsam mit einigen Freunden sind wir dann abends in der Sporthalle gewesen und wir haben uns das Musical angeschaut, was echt unglaublich toll war, natürlich auch, weil viele Klassenkameraden und Freunde wichtige Rollen übernommen hatten. Der April war ein unglaublich warmer Monat, fast schon zu warm an einigen Tagen, was zu Spaziergängen zu Dairy Queen, wo eine Freundin von mir arbeitet, oder zu Verabredungen bei Starbucks nach der Schule geführt hat. Am 20. April war es 30 Grad heiß und da war ich natürlich sehr froh, mich nachmittags mit Maddie und Eli beim neuen Bubble Tea Laden an unserer Schule zu erfrischen. Danach haben wir uns noch Potato Wedges im Supermarkt gekauft und sind dann zurück zur Schule gelaufen, um uns dort mit zwei weiteren Freunden auf die Bänke im schattigen Waldstück zu setzen und einfach nur zu reden. Im Englischunterricht haben wir Romeo & Juliet gelesen und einen Essay darüber geschrieben. In Socials habe ich in letzter Zeit alles über die Canadian Pacific Railway gelernt, wir haben eine Gruppenpräsentation über British Columbia und den Zusammenschluss mit Canada gehalten und wir haben eine Pizza-Party mitten im Unterricht veranstaltet. Sportunterricht haben wir im Moment immer draußen und neben den üblichen Loops, die wir rennen müssen, spielen wir Frisbee, Capture the flag und Manhunt im Wald, was in meiner PE Klasse so unheimlich viel Spaß macht. Letzte Woche gab es wieder die Urkunden für die Schüler, die es auf die Honor Roll geschafft haben und auch ich hatte im zweiten Term wieder einen Durchschnitt von mehr als 80%. Am Wochenende war ich mit Karla in Vancouver, nachdem wir hier im Garten selbstgemachte Waffeln gefrühstückt hatten. Wir haben das traumhafte Wetter ausgenutzt, indem wir einen einen Spaziergang um den Stanley Park gemacht haben. Abends waren wir dann noch mit Hannah und ihrem Freund bei White Spot essen. Heute hatte ich in der ersten Stunde eine weitere Socials Präsentation, danach hatte ich eine Mathearbeit, die nur mittel gut gelaufen ist und in den letzten beiden Stunden hatte ich French Immersion und English.

Es ist so verrückt, dass man jetzt sogar jede Stunde von den Lehrern informiert wird, wie viele Stunden man noch in der Klasse haben wird bis zum Schuljahresende beziehungsweise bis zu den Provincials. In exakt 2 Monaten werde ich irgendwo zwischen Canada und Deutschland herumfliegen und als wir gestern und heute auf dieses Thema zu sprechen kamen, hörte ich : "Nein Paula, du kannst nicht einfach weggehen! Du bist ein Teil von uns, du bist schon richtig kanadisch, ich vergesse immer, dass du aus Deutschland kommst. Ich kann hier nicht mehr ohne dich leben, ich weiß nicht, wie das war" und in solchen Momenten habe ich Tränen in den Augen, die am liebsten heraus kullern würden. Ich bin so glücklich, so gute Freunde kennengelernt zu haben und auch ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben. Gestern habe ich nach dem Abendessen noch ewig mit meiner Mom geredet und sie hat mich gefragt, was ich an meinem Jahr hier am besten gefunden habe und anstatt mit einer Sache zu antworten, habe ich ihr die letzten 8 Monate und ein paar Tage zusammengefasst, da echt alles ein total wichtiger Teil meines Traums, der Wirklichkeit geworden ist, ist!

Über mich